Pendelstützen in der Victoriastadt

2006 Neuaufstellung durch Berliner Auszubildende

Geschichte der Pendelstützen

Als die Fern- und Vorortbahn auf der Trasse der königlichen Ostbahn um 1903 ausgebaut wurde, entstand in der Victoriastadt (Lichtenberg) unter anderem auch die Stadthausbrücke mit ihren 12 Pendelstützen. Die gusseisernen Säulen wurden, um Zug- und Biegespannungen zu vermeiden, mit Kugelgelenken in Kopf- und Fußteil ausgestattet und entsprachen so der historischen Brückenbauweise, wie sie von 1882 bis etwa 1910 angewandt wurde. Sie werden nach dem Berliner Architekten Hugo Hartung auch Hartungsche Säulen genannt.

Eine Anwohner-Initiative ruft die Rekonstruktion der Pendelstützen ins Leben

Die filigranen und reich verzierten Stützen wurden im Zuge der Umbauarbeiten an der Stadtbahntrasse überflüssig und sollten abgerissen werden. Unter dem Motto „Ein Denkmal für ein Denkmal“ engagierten sich Anwohner der Victoriastadt für den Erhalt der Säulen und erreichten eine Wiederaufstellung als Kolonnadenreihe an der Ecke Türrschmidt-/Stadthausstraße in unmittelbarer Nähe des historischen Standorts in Berlin-Lichtenberg.

Die Entstehung eines Denkmals

Auszubildende und Lehrmeister der Berliner Oberstufenzentren, des Bezirksamtes Lichtenberg und des Bildungsverein Bautechnik schufen in den Gewerken Betonbauer, Konstruktionsmechaniker, Maurer und Maler innerhalb von zwei Monaten ein Denkmal für die Ingenieurbaukunst des 19. Jahrhunderts und eine neue Attraktion im Sanierungsgebiet Victoriastadt. Das „Denkmal für ein Denkmal“ wurde am 15. Dezember 2006 feierlich übergeben und die Lehrlingsarbeit im gegenüberliegenden Stadthaus vorgestellt.