Johanneskloster Moskau
2003 – 2010
Seit 2003 beteiligte sich der Bildungsverein Bautechnik im Rahmen der Städtepartnerschaft Moskau-Berlin an der Restaurierung des Frauenklosters „Johannes der Täufer“ im Stadtkern von Moskau. Das Kloster wurde 1533 gegründet und erhielt 1860-1879 seine heutige Form. Rotes Ziegelmauerwerk und weißer Naturstein sind die bestimmenden Baumaterialien. 1918 wurde das Kloster geschlossen, Priester und Nonnen verbannt oder getötet und die Gebäude von der sowjetischen Staatssicherheit als Gefängnis genutzt. 1992 wurde ein Teil der Klostergebäudes wieder der orthodoxen Kirche übergeben und die stufenweise Restaurierung der Gebäude begann. Im Rahmen der Städtepartnerschaft konzentrieren sich die Arbeiten der deutschen Auszubildenden auf die Restaurierung der beiden Glockentürme und des Heiligen Tores.
Vorbereitung auf den Aufenthalt
Die Jugendlichen wurden intensiv auf ihren Russlandaufenthalt vorbereitet. Sie erhielten vor der Abreise nach Moskau ein Sprachtraining und eine Einführung in die Kultur, Politik und Architektur des Reiselandes. Auch über die Geschichte und Bauweise des Klosters wurden sie schon im Vorfeld informiert.
Städtepartnerschaft Berlin-Moskau
Als gelungenes Beispiel der gelebten Städteverbindung Berlin-Moskau bezeichnete der Regierende Bürgermeister von Berlin Klaus Wowereit das Projekt am 2. Juli 2003 während der Eröffnung der Moskauer Tage in Berlin zum deutsch-russischen Kulturjahr. Regelmäßig besuchten VertreterInnen der Senatskanzlei Berlin das Kloster. Auch lud die Moskauer Stadtregierung die Teilnehmer des Projekts zu einer Würdigung ihrer Arbeit ein.
Auszeichnungen
- Ehrenurkunde für Bürgerengagement in Russland 2002/Förderpreis Deutsch-Russisches Forum e.V.
- Ehrenurkunde der Robert-Bosch-Stiftung für deutsch-russisches Bürgerengagement, 2005
Praktische Erfahrungen auf russischen Baustellen
Das Kennenlernen einer russischen Baustelle mit den Herausforderungen von Organisation und Materialverfügbarkeit ist für die angehenden Facharbeiter als wertvolle fachliche Bereicherung zu bewerten. In den ersten Jahren des Projekts hatten die deutschen Lehrlinge mit mangelnder Transparenz und Material-Beschaffungsproblemen zu kämpfen. Die Erfahrungen steigerten die Fähigkeit zur Improvisation und führten zu einer engen Zusammenarbeit mit den russischen Jugendlichen. Die vielfältigen Freizeitaktivitäten wurden von Anfang an vorbildlich organisiert und meist von deutsch-sprechenden Russen begleitet. Im Laufe der Jahre spielte sich die Zusammenarbeit ein und die Teilnehmer der Reisen 2008 und 2009 waren mit dem Ablauf des Praktikums sehr zufrieden. Sie machten große fachliche und sprachliche Fortschritte und sammelten wertvolle Erfahrungen.